Prozessorientiertes Klettern

Für das vorliegende Kletterangebot sind keinerlei Vorkenntnisse nötig. Im Rahmen der Begleitung wirst du alles schrittweise erlernen. Ich bin ausgebildeter pädagogischer und psychotherapeutischer Kletterbegleiter und passionierter Kletterer, welcher stets nach den aktuellen Sicherheitsrichtlinien des SAC (Schweizer Alpen-Club) arbeitet. Das Klettermaterial wird von der Kletterhalle ausgeliehen, oder von mir gestellt. Die Versicherung ist Sache der Teilnehmer*innen.

Was ist prozessorientiertes Klettern?

Die Kletterbegleitung ist ein körper-, bewegungs- und erlebnisorientierter Therapieansatz, der schnell in das Tun und das Erleben übergeht. Klettern verlangt von uns auf körperlicher und mentaler Ebene vieles ab, und bietet deshalb zahlreiche Erlebnismöglichkeiten, 
die parallel z.B. zu einer Psychotherapie, einbezogen werden können.

Die Komfortzone (grüne Zone) bewusst zu verlassen und sich in die sogenannte Lernzone (orange Zone) zu begeben, ist essentiell und hilft, sich seinen eigenen Grenzen zu stellen. Immer wieder wird man vor der Entscheidung stehen, welche der eigenen Grenzen wir akzeptieren und welche wir mit Neugier, Mut und etwas Risikobereitschaft überwinden wollen. Durch den erzeugten Handlungsspielraum erhält die Person Gelegenheiten für Selbstwirksamkeitserfahrungen und kann somit Selbstvertrauen aufbauen.

«An den Kletterwänden finden wir nicht nur den Weg nach oben, sondern auch zu uns selbst.»

Unbekannt


Soziale Erlebnisqualitäten wie Vertrauen, gute Kommunikation, das Übernehmen von Verantwortung und das Einhalten von Absprachen, werden beim Klettern stark gefördert. In Gruppentherapien kann sehr gut an der (Weiter-)Entwicklung sozialer Kompetenzen gearbeitet werden. Was sind eigene Stärken und Schwächen im sozialen Miteinander? Welches Verhalten wirkt sich förderlich oder hinderlich auf die Gestaltung von Beziehungen zu anderen Menschen aus?

Die Kletterwand ist wie ein Spiegel, (Lebens-)Themen und Muster zeigen sich im Tun, diese können dabei erkundet und analysiert werden. Ebenso können Veränderungen direkt ausprobiert werden. Zum Beispiel können Ängste auftreten, die zunächst einfach mal wahrgenommen und eingeordnet werden wollen. In einem weiteren Schritt kann auch der Umgang mit Ängsten erlernt und direkt an der Kletterwand ausprobiert werden. So fällt es leichter, das in der Therapie Gelernte auch in den Alltag zu übertragen.


Natürlich kann auch eine Zusammenarbeit mit Psychotherapeuten*innen bzw. Alternativmediziner*innen stattfinden, wo Patienten*innen über das Tun beim Klettern Emotionen in Bewegung bringen können. Dies kann ein perfekter Ausgleich zu Sitzungen im Innenraum sein.

Wer kommt zum prozessorientierten Klettern?

Egal ob Kinder, Jugendliche, oder Erwachsene - es kommen Menschen in die Klettertherapie, die bei einem Thema im Leben anstehen. Sie haben ein Problem in der Schule, im Beruf, oder aber auch privat, fühlen sich überfordert, hilflos, oder sogar machtlos in der aktuellen Situation. Der Wunsch nach Veränderung/Verbesserung/Bewegung ist so stark, dass sie ihr Thema aktiv in der Form vom Klettern anschauen wollen.

Ob alleine, als Gruppe, zu Zweit, oder zu Dritt (max. 5 Personen). Es können beispielsweise Gruppen-Settings entstehen, wo etwa Vater und Sohn ein Thema gemeinsam in Angriff nehmen und ihre Beziehung dabei stärken wollen. Oder Gleichgesinnte, die z.B. hyperaktiv sind und sich während der Klettertherapie gemeinsame Regulationsstrategien aneignen.

Begleitung in den Bereichen von

  • Den Glaubenssatz: Bin ich gut genug sprengen und Selbstvertrauen stärken!
  • Im Hier und im Jetzt dem natürlichen Fluss des Lebens begegnen
  • Bewusstsein über sich Selbst schärfen
  • Kontrolle loslassen und sich dem Automatismus stellen
  • Leistungs-/ Erwartungsdruck senken
  • ADH(S) / ASS erforschen und Selbstregulationsstrategien entwickeln
  • Ängsten stellen und seine Reaktionen dabei erkunden
  • Krisen/Konflikte in Familie, Partnerschaft, oder Beruf
  • Antriebslosigkeit in Lebendigkeit umformen
  • Spass haben und dem Leben würdevoll begegnen
  • Höhenangst und die Urangst dahinter erforschen

Wo findet prozessorientiertes Klettern statt?

Begonnen wird die Klettertherapie in einer Kletter- oder Boulderhalle. Mit folgenden Kletterhallen arbeite ich offiziell zusammen.

- Kletter-/ Boulderhalle Lintharena, Näfels, GL
- Kletterzentrum Gaswerk, Wädenswil/Schlieren, ZH
- Kletterzentrum AP N DAUN, Chur, GR

Abhängig vom Standort des Klienten können auch andere Kletterhallen ins Auge gefasst werden, z.B. Aarau, Lenzburg, Zürich etc. Nach Absprache mit dem Klienten, oder der Gruppe, verschieben wir das Klettern nach draussen an den Fels, wo wir stark in Verbindung mit der Natur und mit unserem Selbst kommen.

Angebot

  • Kostenloses Vorgespräch und Terminvereinbarung (max. 30 Minuten)
  • Gleitender Stundensatz zwischen 110.- und 170.- CHF pro Person, abhängig von deinen finanziellen Mitteln.
  • Der Vorteil ist die Zugänglichkeit für alle und dein Mitentscheidungsrecht für den Preis.
  • Vergünstigungen auf 5-Stunden-Abo 4%
  • Vergünstigungen auf 10-Stunden-Abo 6%
  • Gruppentarife sind nach Absprache möglich

Wichtige Hinweise

  • In den Preisen ist der Halleneintritt und die Miete von Schuhen nicht inbegriffen.
  • Klettergurte und Seile werden von mir gestellt.
  • Überzeit wird pro 15 Minuten, abhängig von deinem definierten Stundensatz, abgerechnet.
  • Die Versicherung ist Sache der Teilnehmer*innen.
  • Solltest du einen Termin nicht wahrnehmen können, melde dich bitte 48 Stunden vorher ab. Ansonsten muss ich dir CHF 80.- Ausfallgebühr verrechnen.
  • Prozessorientiertes Klettern ist nicht krankenkassenanerkannt, deshalb auch der gleitende Stundesatz.


Verfügbarkeit
Mo, Di, Mi, Sa, So
Gruppengrösse
max. 4 Personen an der Kletterwand
max. 6 Personen beim Bouldern
Zusätzliche Kosten
Anfahrtspauschale Auto 30 Rp/km oder ÖV-Ticket wird zusätzlich verrechnet